Bio­gra­fie

Seit ihrer Jugend hat die heute in Eng­land lebende Künst­le­rin Steffi Pusch (* 1965) foto­gra­fiert, zuerst im Zoo der Paten­bri­gade ihrer Hei­mat­stadt Zscho­pau, spä­ter kamen Por­träts und doku­men­ta­ri­sche Foto­gra­fie hinzu. Neben ihrem erlern­ten Beruf als Kin­der­kran­ken­schwes­ter beschäf­tigte sie sich inten­siv auch mit dem hand­werk­li­chen Aspekt der Foto­her­stel­lung und besuchte meh­rere Foto­gra­fie­klas­sen mit Schwer­punkt Schwarzweiß-Fotografie, außer­dem eig­nete sie sich die his­to­ri­sche Tech­nik des Platin-Palladium-Drucks an. Heute ist das Expe­ri­men­tie­ren mit unter­schied­li­chen Kame­ras wie z. B. Spiel­zeug­ka­mera, Loch­ka­mera oder Mit­tel­for­mat bei ihr eine Selbst­ver­ständ­lich­keit, par­al­lel dazu haben sich ihre Inhalte hin zu expe­ri­men­tel­len Land­schaf­ten und Stil­le­ben ver­scho­ben.
Es ist vor­zugs­weise die süd­ost­eng­li­sche Heide– und Küs­ten­land­schaft, deren Schön­heit sie mit ihrer Kamera aus­kos­tet und nach­zu­spü­ren sucht. Dabei ent­ste­hen feinst gewo­bene Schwarz­weiß­auf­nah­men, oft­mals durch­tränkt vom flir­ren­den Son­nen­licht, wie es von den Impres­sio­nis­ten so geschätzt wurde. Foto­gra­fiert Pusch in Innen­räu­men, sind dies mit Bedacht kom­po­nierte Bil­der vol­ler Stille und Ent­schwe­rung. Zu ihren schöns­ten Arbei­ten zäh­len Farb­auf­nah­men eng­li­scher Land­schaf­ten mit darin ein­ge­bet­te­ten Land­häu­sern, als Motiv diente u. a. das Haus Bateman’s des Autors Rudyard Kipling („Das Dschun­gel­buch“). Indem die Künst­le­rin hier mit Mehr­fach­be­lich­tung expe­ri­men­tiert, Land­schafts­an­sich­ten quasi über­ein­an­der­schiebt, ent­ste­hen wun­der­volle Bild­chif­fren aus Bäu­men, Hecken, Wegen und Land­häu­sern, die in einer indif­fe­ren­ten Raum­struk­tur zuein­an­der­ge­fun­den haben und in die über­bor­dende Fülle an Licht, Farbe und Gerü­chen zu poten­zie­ren schei­nen.
Die ein­fühl­same und sinn­li­che Land­schafts­fo­to­gra­fie von Steffi Pusch stößt inter­na­tio­nal auf große Reso­nanz. So konnte die Künst­le­rin bereits meh­rere Aus­stel­lun­gen in Deutsch­land, Eng­land und Spa­nien beschi­cken, außer­dem schuf sie 2012 zusam­men mit der Lyri­ke­rin SJ But­ler das Künst­ler­buch „The Swimmer“.

Cur­ri­cu­lum Vitae
1965 gebo­ren in Zscho­pau, Erz­ge­birgs­kreis, Sachsen
1984–1988 Aus­bil­dung zur Kin­der­kran­ken­schwes­ter in Luther­stadt Wittenberg
1992–1999 Stu­dium der Theater-, Film– und Fern­seh­wis­sen­schaft, Ger­ma­nis­tik und Kunst­ge­schichte in Hei­del­berg und Köln
1999–2004 Jour­na­lis­ti­sche Tätig­keit in den Berei­chen Doku­men­tar­film, Radio und Print
2002–2008 Lehr­tä­tig­keit in der Medi­en­päd­ago­gik: Film­ana­lyse für Kin­der, Jugend­li­che und Lehrpersonal
2008 Umzug von Köln nach Süd­ost­eng­land, wei­ter­hin Lehr­tä­tig­keit in Deutsch­land sowie Arbeit auf einer bio­dy­na­mi­schen Farm in England
2009– Vor­stands­mit­glied in der Forest Row Film­so­ciety (Pro­gramm­ge­stal­tung, mobile Scree­nings, Filmfestival)
Steffi Pusch lebt und arbei­tet in Köln und Crow­bo­rough, East Sus­sex, Großbritannien
Aus­stel­lun­gen – Aus­wahl (E = Ein­zel­aus­stel­lung, D = Dop­pel­aus­stel­lung, G = Gruppenausstellung)
2012–2013 “All Things Con­side­red” (G), Knight Webb Gal­lery, London
2012 Fashion and Fine Art Event (G), Dry­land Busi­ness Member’s Club, London
“The Swim­mer” (E) mit Erst­prä­sen­ta­tion des gleich­na­mi­gen Buches, Ash­down Gal­lery, Forest Row, East Sus­sex, Großbritannien
2010 Fes­ti­val Exhi­bi­tion (G), Crow­bo­rough, Ver­ei­nig­tes Königreich
“Venice Pin­hole” (E), Casa de Arte, San­ta­nij, Spanien
“5 Jahre Foto­pen­sion” (G), Foto­pen­sion, Köln
2008 “Wo die einen gehen und ste­hen, träu­men die ande­ren unge­niert” (E), Gale­rie Foto­pen­sion, Köln
2007 “La Danse” (D) mit der Tän­ze­rin und Male­rin Ghis­laine Watan­abe, Stu­dio Linke, Köln
2006 “Far­bi­ges Köln” (im Rah­men der Archi­tek­tur­wo­che Köln; D) mit der Foto­gra­fin Irina Scheid­gen, Pavil­lon am Zül­pi­cher Wall, Köln
Biblio­gra­fie
2012 “The Swim­mer”, hand­ge­druck­tes Künst­ler­buch, Text von S. J. But­ler, Foto­gra­fien von Steffi Pusch, The Old Stile Press, Llandogo
Black & White Maga­zine, November-Ausgabe, Fea­ture über das Künst­ler­buch „The Swimmer“
“Pri­vate few and book launch”, sussexliving.com (10.9.2012)
“Q&A SJ But­ler”, neg-press.com (4.9.2012)
“Steffi Pusch”, knightwebbgallery.com (2012)
“Steffi Pusch”, ashdowngallery.co.uk (2012)
2010 “Fes­ti­val Exhi­bi­tion Artist — Steffi Pusch”, crowboroughartsfestival.blogspot.de (31.8.2010)
2008 “Steffi Pusch – Wo die einen gehen und ste­hen, träu­men die ande­ren unge­niert“, fotopension.de (2008)

Steffi Pusch

Steffi Pusch

Meine Arbeit reflek­tiert häu­fig meine ambi­va­len­ten Gefühle in Bezug Zuge­hö­rig­keit: zu Hause zu sein, woan­ders zu sein, fremd zu sein, anders zu sein, ein­ge­bun­den zu sein. Diese Ver­schie­bun­gen ver­su­che ich zu visua­li­sie­ren, indem ich mit unter­schied­li­chen Mate­ria­lien, Kame­ras (zumeist ana­log aber auch digi­tal) und Blick­win­keln ebenso expe­ri­men­tiere wie mit Mehr­fach­be­lich­tun­gen, Tex­tu­ren oder Unschärfe. Dane­ben erlebe ich aber auch Augen­bli­cke von über­wäl­ti­gen­der Klar­heit und Wahr­neh­mung – immer dann, wenn ich in der Natur oder mit Men­schen zusam­men bin. Die dar­aus resul­tie­ren­den Still­le­ben und Por­träts sind Schöp­fun­gen aus Ruhe und Kon­zen­tra­tion. Für meine Por­trait­ar­bei­ten ist mir wich­tig, diese in einer inti­men, ver­trau­ten Atmo­sphäre auf­zu­neh­men, wenn sie zu dem wer­den sol­len, was die dar­ge­stellte Per­son als ein Bild von sich selbst wie­der­er­kennt. Des­halb foto­gra­fiere ich nicht im Stu­dio, son­dern begegne den Men­schen an ihren selbst­ge­wähl­ten Orten. Es ent­wi­ckeln sich Gesprä­che, ich lerne einen Teil ihrer Geschich­ten und Per­sön­lich­kei­ten ken­nen. Auf diese Weise, so hoffe ich bei jedem sit­ting neu, kann es mir gelin­gen, etwas von der Essenz ihres Cha­rak­ters in mei­nem Por­trät ein­zu­fan­gen.“ (Steffi Pusch)