Werke

BABYLON BERLIN, FOTOGRAFIERT VON JOACHIM GERN
Die am Set der TV-Erfolgsserie BABYLON BERLIN entstandenen Fotografien von Joachim Gern sind künstlerisch freie Arbeiten und finden eine eigene fotografische Welt in dem für den Film wiedererschaffenen Berlin 1929. Gerns Inszenierungen dringen zum Kern der Dargestellten vor, legen ihr Innerstes frei. Mithilfe von Mimik und Habitus, Kostüm und Maske, Szenenbild und Licht erschafft er Individuen, deren Aura über ihre im Film erzählte Geschichte hinausreicht.
06.06.2019 – 20.07.2019
Am 06.06. findet ab 19 Uhr in den Räumen der Galerie die Vernissage statt, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind. Der Künstler ist anwesend.
Folgende Werke sind in der Ausstellung zu sehen:
BABYLON BERLIN
Kaum eine TV-Serie der letzten Jahre war in den Medien derart präsent wie BABYLON BERLIN, das von den sozialen Verwerfungen der sog. Goldenen Zwanziger am Vorabend von Weltwirtschaftskrise und Nationalsozialismus in Berlin erzählt. Ausgangspunkt der Serie ist eine Romanvorlage von Volker Kutscher, die von den Regisseuren Tom Tykwer, Achim von Borries und Henk Handloegten in Koproduktion zwischen X Filme, ARD, Sky und Beta Film als breit angelegtes Zeitpanorama der Weimarer Republik inszeniert und erstmals im Free-TV 2018 ausgestrahlt wurde. Die im Mai 1929 spielende Kriminalgeschichte dreht sich um den von Köln nach Berlin versetzten Kommissar Gereon Rath (Volker Bruch), der während seiner Ermittlungen in die radikalen Umbrüche von Ökonomie, Kultur und Politik gerät. In der pulsierenden Metropole stehen voranschreitende Verelendung und organisierte Kriminalität exzessivem Nachtleben und Luxus gegenüber, und angesichts der zunehmenden politischen Radikalisierung wird das Leben in Berlin zu Ende der Zwanzigerjahre zum Tanz auf dem Vulkan.
Wir freuen uns, 40 Fine Art Prints von Fotografien von Joachim Gern zu präsentieren, der die Dreharbeiten von Mai bis Dezember 2016 an ca. 100 Tagen mit seiner Kamera begleitet hat. Über das Ergebnis seiner Fotoporträts der Schauspieler Volker Bruch, Liv Lisa Fries, Peter Kurth, Lars Eidinger, Matthias Brandt, Mišel Matičević, Severija Janušauskaitė und anderen, zeigten sich die Produzenten derart begeistert, dass die Idee geboren wurde, die Arbeiten von Joachim Gern sowie die des Standfotografen Frédéric Batier in einem Filmbuch zu publizieren. Als Herausgeber konnte der Literaturwissenschaftler Michael Töteberg gewonnen werden, als Verlag Kiepenheuer & Witsch. Das Werk war bereits Ende 2018 vergriffen.
Die am Set von BABYLON BERLIN entstandenen Fotografien von Joachim Gern sind künstlerisch freie Arbeiten und finden eine eigene fotografische Welt in dem für den Film wiedererschaffenen Berlin 1929. Gerns Inszenierungen dringen zum Kern der Dargestellten vor, legen ihr Innerstes frei. Mithilfe von Mimik und Habitus, Kostüm und Maske, Szenenbild und Licht erschafft er Individuen, deren Aura über ihre im Film erzählte Geschichte hinausreicht. Insofern erweisen sich die Fotografien von Joachim Gern vom Set von BABYLON BERLIN als Werke höchster Porträtkunst.
Zum Künstler: Joachim Gern stammt aus Schleswig-Holstein, lebt in Berlin und fotografiert Porträts, Mode und freie Projekte. Er arbeitet für Zeitschriften wie STERN und ZEIT, fotografiert Filmplakate (u. a. Goodbye Lenin, Herr Lehmann, Das Herz ist ein dunkler Wald). Im Mittelpunkt seiner Arbeit stehen Porträts von Schauspielern (u. a. Christoph Waltz, Martina Gedeck, Harrison Ford, Johanna Wokalek, Jan Josef Liefers) und Schriftstellern (u. a. Ian McEwan, Norman Ohler, Sissel-Jo Gazan). Ausgestellt wurde die frühe Arbeit “Seelenregungen aus zweiter Hand” (1989) mit dem Ensemble der Schaubühne Berlin, es folgten “Deutsche Filmstars” (2001) im Filmmuseum Berlin, “Hüte von Fiona Bennett” (2005), sowie viele Beteiligungen an Gruppenausstellungen wie z. B. “Ich habe einen Traum” (2005/06) von der ZEIT.